Die Branche ist stark von der Ressource Wasser abhängig und hat gleichzeitig großen Einfluss darauf, wie es um diese bestellt ist. Es liegt daher in ihrem eigenen Interesse, auch in Zukunft eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten.
Zusammenfassung:
- Da die Nachfrage nach Wasser das Angebot übersteigt, ist die weltweite Wasserversorgung in Gefahr.
- Dabei ist das Risiko für die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie besonders groß, da sowohl bei der Herstellung und Beschaffung als auch bei der Verwendung der Produkte viel Wasser benötigt wird.
- Um die Wasserversorgung langfristig sicherzustellen, das Grundrecht aller Menschen auf einen sicheren Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu schützen, Rufschädigungen zu vermeiden und eine positive Beziehung zu den Verbrauchern und Verbraucherinnen aufrechtzuerhalten, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden. Diese müssen die Probleme im Zusammenhang mit der Wasserqualität und dem Wasservorrat beheben – sowohl vor- als auch nachgelagert.
- Bereits in der Produktdesign- und -entwicklungsphase kann der Wasserverbrauch positiv beeinflusst werden, wobei der Schwerpunkt auf Innovationen liegen sollte, die zu einem geringeren Wasserverbrauch auf der Verbraucherseite führen.
- Innovatives unternehmerisches Denken und ambitionierte Zielsetzungen sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser. Dabei geht es nicht nur um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser, sondern es müssen auch weiterreichende Umweltauswirkungen berücksichtigt werden. Schließlich spielt Wasser eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Klimawandel abzuschwächen, sich an seine Auswirkungen anzupassen und die biologische Vielfalt zu erhalten.
Süßwasser ist eine wertvolle natürliche Ressource: Ohne Wasser kann es weder Leben noch wirtschaftliche und soziale Stabilität geben. Allerdings nehmen wir diese Ressource oft als gegeben hin.
Obwohl der weltweite Wasserbedarf bereits jetzt das Angebot übersteigt, dürfte die Nachfrage in den kommenden zwei Jahrzehnten um weitere 20–30 % über das derzeitige Verbrauchsniveau hinaus ansteigen. Aus einem Bericht der Boston Consulting Group und des WWF geht hervor, dass bis 2050 insgesamt 46 % des weltweiten BIP in Regionen mit hohem Wasserrisiko erwirtschaftet werden. Es wird davon ausgegangen, dass zwei Drittel der Weltbevölkerung in den kommenden drei Jahren mit Wasserknappheit zu kämpfen haben werden. Darüber hinaus beeinflusst der Mensch den Wasserkreislauf maßgeblich. Im April 2022 wurde weltweit die planetare Grenze für grünes Wasser (Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit und Verdunstung), das dringend für ökologische, atmosphärische und biogeochemische Prozesse benötigt wird, überschritten.
Die Branchen sind stark von der Ressource Wasser abhängig und haben gleichzeitig großen Einfluss darauf, wie es um diese bestellt ist. Als zentrale Akteure liegt es in ihrem eigenen Interesse, auch in Zukunft eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten. Wenn wir den Wasserverbrauch senken, die Abhängigkeiten einschränken, die Umweltverschmutzung eindämmen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Verbraucher und Verbraucherinnen gerecht werden wollen, müssen Unternehmen aus der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie einem verantwortungsbewusstem Umgang mit den Wasserressourcen Priorität einräumen – von der Produktentwicklung bis hin zur Herstellung und darüber hinaus.
Auswirkungen und Risiken bedingen sich gegenseitig
Unternehmen der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie spielen nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser, sondern verfolgen dabei auch ein starkes Eigeninteresse – Auswirkungen und Risiken bedingen sich gegenseitig.
Wasser spielt bei der Zusammensetzung und Herstellung von Produkten eine wichtige Rolle. Es wird in allen Lebenszyklusphasen eines Produkts benötigt: Denn es ist nicht nur der Hauptbestandteil der meisten Rezepturen (bei vielen Cremes, Lotions, Duschgels und Shampoos sind es bis zu ⅔ des Rezepturvolumens), sondern wird auch für den Anbau von Rohstoffen, die Verarbeitung und Herstellung, für Entsorgungsprozesse und die Verpackungsherstellung benötigt. Die Verbraucher und Verbraucherinnen wiederum benötigen bei vielen dieser Produkte Wasser, um sie überhaupt benutzen zu können. Die gute Nachricht lautet, dass die Sensibilisierung für diese Problematik steigt. Immer mehr Marken engagieren sich und setzen sich Ziele, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser anzugehen. Eine Analyse der Organisation CDP hat ergeben, dass die Offenlegung der Auswirkungen auf die Wasserbilanz in der Privatwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren exponentiell zugenommen hat: Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg die Zahl der Unternehmen, die ihre Daten öffentlich zugänglich machen, um 85 %.
Allerdings tappen nach wie vor viele Unternehmen in Sachen Wasser im Dunkeln, und zu wenige Marken ergreifen ausreichend wirksame Maßnahmen, um ihre Abhängigkeiten und Auswirkungen zu verringern. Die bereits erwähnte CDP-Analyse zeigt auch, dass im Jahr 2022 insgesamt 55 % der befragten Unternehmen keine Maßnahmen ergriffen haben, um sich in puncto Wassermanagement zu verbessern, obwohl dies für ihre Branche eine durchaus wichtige Rolle spielt.
Das ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Wasser eine leicht verfügbare und kostengünstige Ressource ist, wodurch der Eindruck entstehen mag, dass es nicht nur billig und unbegrenzt verfügbar ist, sondern auch unbegrenzt genutzt werden kann. Da jedoch die Wasserressourcen der Welt durch die aktuellen Herausforderungen gefährdet sind, ist dies eine äußerst gefährliche Haltung, die den Fortbestand der Branche aufs Spiel setzen könnte.
Die durch den Klimawandel (z. B. Veränderungen bei Temperatur und Niederschlag und das vermehrte Auftreten unterschiedlichster Extremereignisse) bedingten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser (einschließlich der veränderten Verfügbarkeit und Qualität von Wasser) sowie der nicht nachhaltige Umgang mit den Wasserressourcen (Verbrauch und Verschmutzung) sowohl durch Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen als auch durch damit verbundene Wirtschaftszweige wie die Landwirtschaft werden sich langfristig auf die Branche auswirken.
Bereits jetzt hat das verstärkte Auftreten von Dürreperioden Einfluss auf die Beauty-Branche. Viele Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten, ihren Wasserfußabdruck zu verringern und den Druck auf die schwindenden Wasservorräte – als Folge des Klimawandels, des übermäßigen Verbrauchs und der Verschmutzung – zu reduzieren. Nur wenn wir dem Wassermanagement Priorität einräumen, können wir die Auswirkungen der Branche und seine Abhängigkeit vom Wasser verringern. Ambitionierte und nachhaltige Strategien für den Umgang mit Wasser können Unternehmen dabei unterstützen, die Resilienz ihrer Wertschöpfungskette zu steigern, einen Beitrag zur Sicherung der globalen Wasserversorgung zu leisten und ihre Fortschritte bei anderen Nachhaltigkeitszielen wie Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt zu beschleunigen. Unternehmen, denen es nicht gelingt, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser in den Griff zu bekommen, müssen mit Beeinträchtigungen und finanziellen Verlusten rechnen. Schätzungsweise kostet es im Endeffekt 18-mal weniger, Maßnahmen zu ergreifen, als nichts zu tun.
Schwerpunktmäßig dort handeln, wo es am wichtigsten ist
Um die mit der Ressource Wasser verbundenen Auswirkungen und Risiken effektiv zu bekämpfen, müssen Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen ihre Maßnahmen auf jene Bereiche konzentrieren, in denen sie die größte Wirkung erzielen können: auf die vorgelagerten und nachgelagerten Schritte sowie auf das Lebensende der Produkte.
Vorgelagert
Bereits in der Entwicklungs- und Designphase entscheidet sich zu einem großen Teil, welche Auswirkungen ein Produkt haben wird. Hier liegt somit eine große Chance für Unternehmen, den Wasserverbrauch zu optimieren und Verschmutzung zu vermeiden, indem sie Verbrauchsgewohnheiten und die zunehmende Beanspruchung der Wasserressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigen. Dabei gilt es, nicht nur die Zusammensetzung der Produkte zu prüfen (und sich die Frage zu stellen, wie ihre biologische Abbaubarkeit verbessert werden kann), sondern auch die Vorgehensweise bei der Beschaffung der Rohstoffe, die Herstellungsverfahren (einschließlich Erhitzungs- und Abkühlungsmethoden bei chemischen Prozessen, Trocknungs-, Sterilisations- und Destillationsverfahren) und letztlich die Verpackungs- und Vertriebsmethoden.
Die Kosmetikindustrie nutzt bereits verstärkt die Erkenntnisse der Wissenschaft, um die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte zu verbessern. Somit sollte der nächste Schritt darin bestehen, wissenschaftliche Erkenntnisse auch für die Entwicklung nachhaltiger Produkte zu nutzen.
Nachgelagert
Bei Überlegungen rund um Wasserzugang, -qualität und -verfügbarkeit wird das Wasser, das die Verbraucher und Verbraucherinnen für die Anwendung ihrer Kosmetik- und Körperpflegeprodukte benötigen, häufig außer Acht gelassen. Rinse-off-Produkte – wie beispielsweise Shampoos – verbrauchen durch das Ausspülen nach Gebrauch große Wassermengen. Somit könnten Unternehmen durch ein verändertes Produktkonzept und entsprechende Verwendung Auswirkungen am nachhaltigsten beeinflussen. Auch Sonnenschutzcremes und Duschgels tragen in vielen Teilen der Welt wesentlich zur Wasserverschmutzung bei.
Berücksichtigen Unternehmen bereits in der Entwicklungsphase die in der Anwendungsphase benötigten Ressourcen, einschließlich Wasser und Energie, können sie einen Großteil dieser Belastung vermeiden. So könnte sich die Entwicklung eines Leave-in-Conditioners oder Trockenshampoos auch in der Herstellungsphase positiv auf die Ressource Wasser auswirken. Der Wasserfußabdruck lässt sich jedoch am effizientesten verringern, wenn der Wasserverbrauch in der Anwendungsphase einbezogen wird.
Ebenso führen Make-up-Produkte, die mit wiederverwendbaren Abschminkpads entfernt werden können, und nicht mit Wasser abgespült werden müssen, zu einem wesentlich geringeren Wasserverbrauch. Auch schnell schäumende Duschgels erfordern wesentlich weniger Wasser.
Ende des Produktlebenszyklus
Kosmetik- und Körperpflegeprodukte haben auch nach ihrer Anwendung Auswirkungen auf die Umwelt, da Rinse-off-Produkte und -Rezepturen in die Gewässer gelangen und diese zusätzlich verschmutzen. Über die Auswirkungen der chemischen Verunreinigung auf die Ökosysteme ist nur sehr wenig bekannt, insbesondere in Regionen, in denen kaum Vorschriften gelten. In vielen Teilen der Welt werden jedoch die Auswirkungen von Produkten auf die Wasserqualität immer mehr zu einem akuten ordnungspolitischen Problem, das auch die Reputation gefährdet.
In der Entwicklungsphase haben Markenhersteller die Möglichkeit, das Ende des Lebenszyklus der Inhaltsstoffe eines Produkts zu berücksichtigen. Auch hier ist der Wasserfußabdruck in der Produktions- und Verarbeitungsphase vielleicht sehr klein, allerdings können einige Inhaltsstoffe aufgrund ihrer Umweltschädlichkeit erhebliche Auswirkungen auf die Abwassersysteme haben. Deshalb ist es so wichtig, das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich anzugehen.
Mikroperlen, die häufig Bestandteil von Peelings sind, werden von Menschen in aller Welt, die sich für den Schutz der Umwelt und Ozeane einsetzen, heftig kritisiert. Oxybenzon ist ein Feststoff, der in Sonnenschutzmitteln enthalten ist. Er kann Korallenriffe angreifen, und zwar bereits ab einer Konzentration, die nur einem Tropfen Wasser in 6,5 olympischen Schwimmbecken entspricht. (Selbstverständlich stellt der Klimawandel die größte Bedrohung für die Korallenriffe dar.) Zink-Pyrithion, ein Wirkstoff in Anti-Schuppen-Shampoos, ist ein weiterer potenziell ökotoxischer Inhaltsstoff.
Je nach Zustand der Wasseraufbereitungsinfrastruktur muss die Ökotoxizität der Inhaltsstoffe in einigen Regionen stärker berücksichtigt werden als in anderen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Belastungen, die die Wasserressourcen der Welt gefährden, ist die Auffassung, dass Wasser eine billige, verschwendbare und unbegrenzt verfügbare Ressource ist, eine gefährliche Haltung, die den Fortbestand der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie aufs Spiel setzen könnte.
Wasser als strategische Priorität für Unternehmen
Es ist an der Zeit, dass Unternehmen aus der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie das Ruder in puncto Wasserrisiko herumreißen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten Schritte, die Marken einleiten sollten, um angemessen auf die bevorstehenden Herausforderungen reagieren zu können. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Strategien für den Umgang mit Wasser im Einklang mit den Zielen in den Bereichen Klima, Landnutzung und Biodiversität auszuarbeiten sind, damit bestmögliche Ergebnisse erzielt und eine Verlagerung der Auswirkungen vermieden werden können.
Den verantwortungsbewussten Umgang mit Wasser fördern und die Risiken besser verstehen
Wenn ein Unternehmen eine sozial gerechte, ökologisch nachhaltige und wirtschaftlich vorteilhafte Wassernutzung für alle zum Ziel hat, muss es zunächst die potenziellen Wasserrisikofaktoren bewerten und quantifizieren.
Diese Risiken hängen von einer Vielzahl lokaler Faktoren ab, darunter regionale Wasserknappheit, gesetzliche und standortspezifische Vorschriften zu Wasserentnahme und Wasserqualität. Markenhersteller von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten sollten zunächst ihre Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette und ihre Abhängigkeit von Wasser bewerten und abschätzen. Führen Sie eine umfassende Bewertung Ihres Wasserfußabdrucks und der Risiken unter Verwendung von Tools wie dem Wasserrisikofilter des WWF, Aqueduct und Water Risk Monetizer durch, um Daten zu sammeln und eine Liste potenzieller Problembereiche und Standorte für die Festlegung von Zielen zu erstellen. Das Science Based Targets Network (SBTN) bietet ebenfalls Orientierungshilfen bei Unternehmensbewertungen.
Ehrgeizige und kontextbezogene Ziele für den Umgang mit Wasser festlegen
Die gesammelten Daten können für die Strategieentwicklung und die Festlegung von Zielen genutzt werden. Orientieren Sie sich an etablierten Rahmenwerken, die für den Umgang mit der Ressource Wasser gelten, z. B. die wissenschaftsgestützten Zielvorgaben für den Umgang mit der Ressource Wasser des SBTN, und setzen Sie sich selbst ehrgeizige wissenschaftsgestützte Ziele. Passen Sie Ihre Pläne an die Erfordernisse an und legen Sie Leistungskennzahlen (KPIs) fest, mit denen Sie den Fortschritt messen können. Seien Sie auch darauf vorbereitet, Daten offenzulegen, da Transparenz zunehmend gefordert ist, um Rufschädigung und Konflikte mit dem Gesetz zu vermeiden.
Die Herausforderungen im Umgang mit der Ressource Wasser gemeinsam in Angriff nehmen
Kosmetik- und Körperpflegemarken müssen ihren Wasserverbrauch im operativen Geschäft langfristig optimieren und den Wasserfußabdruck für jedes Endprodukt verringern. Darüber hinaus müssen sie gewährleisten, dass die Wasserqualität an allen Standorten erhalten und bewahrt wird – angefangen bei der Beschaffung von Rohstoffen.
Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Ressource Wasser fördert die Innovation in Ihrem eigenen Unternehmen. Doch das ist erst der Anfang. Die Einführung nachhaltiger und fairer Strategien und Investitionen in allen Wassererfassungsgebieten wird die Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und lokalen Akteurenverbessern.
Mit neuen Technologien innovativ sein
Wenn Unternehmen sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Produkts konzentrieren, können sie die Art und Weise, wie Produkte hergestellt, verwendet und entsorgt werden, so gestalten, dass Grundwasserspiegel, Gemeinden und Ökosysteme weltweit davon profitieren. So wird beispielsweise bei pulverförmigen Reinigungsmitteln, Peelings und Gesichtsmasken auf Wasser als Füllstoff verzichtet, wodurch das Gewicht und Abfallaufkommen reduziert werden. Wirkstoffe wie Vitamin C verlieren mit der Zeit ihre Eigenschaften, wenn sie mit Wasser vermischt werden. Werden sie jedoch in Pulverform angeboten, bleibt ihre Wirksamkeit erhalten. Bei wasserfreien Produkten müssen auch keine Konservierungsstoffe, die eine der Hauptursachen für Hautreizungen sind, hinzugefügt werden.
Hin zu einem integrierten Ansatz
Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen langfristig reduzieren möchten, können diese Ziele nicht erreichen, indem sie lediglich Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg bringen. Wasser spielt eine wichtige Rolle, um den Klimawandel abzuschwächen, sich an seine Auswirkungen anzupassen, dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken und die Gesundheit, die Würde und das Wohlbefinden der Menschen zu fördern. Es ist also höchste Zeit, dass die Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen ambitionierte Strategien umsetzen und schneller Maßnahmen ergreifen, um auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser zu reagieren.
Sobald die entsprechenden Ziele festgelegt sind, sollten sich die Unternehmen darauf einstellen, ihr eigenes Mindset so zu verändern, dass es mit eben den gesetzten Zielen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen übereinstimmt und das Grundrecht aller Menschen auf einen sicheren Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen respektiert. Entwickeln Sie in Zusammenarbeit mit wichtigen Stakeholdern und Stakeholderinnen wie Investoren, Kunden, Standortbetreibern, Lieferanten und Gemeinden klare Wasseraktionspläne, um nachhaltige Entscheidungen zur Unterstützung Ihrer Ziele zu treffen. Setzen Sie Ihre Maßnahmen zum Wassermanagement anhand der volumetrischen Berechnung der Wassernutzung volume um, um so ihren jeweiligen Wert zu messen und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass Sie durch die Lösung gemeinsamer Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ressource Wasser soziale, wirtschaftliche und ökologische Vorteile erzielen.
Wir stehen in Bezug auf unsere Wasserressourcen an einem Scheideweg. Durch den Einsatz neuer Geschäftsmodelle, Innovationen, Betriebsinitiativen und standortgebundener Strategien, die den Wasserverbrauch und die Wasserverschmutzung reduzieren, haben Unternehmen die Möglichkeit, die Rolle der Wasserschützer zu übernehmen, die unsere Welt so dringend benötigt. Wenn die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie jetzt Maßnahmen ergreift, wird sie besser aufgestellt sein, um in einer sich schnell verändernden Welt angemessen auf auf Veränderungen zu reagieren, sich anzupassen und sich nachhaltig zu entwickeln.
Neueste Ressourcen
In fünf Schritten zu einer soliden Nachhaltigkeitskultur
Soll Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur werden, so sind fünf Schlüsselfaktoren zu berücksichtigen: Strategie, Struktur, Prozesse, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Belohnungen.
Festlegung von Standards für den ökologischen Fußabdruck im globale...
Die Expertinnen und Experten von Quantis leisten mit der Festlegung eines Standards für Lebenszyklusanalysen (LCAs) im Gesundheitswesen einen wichtigen Beitrag zu den Dekarbonisierungsinitiativen der Sustainable...
Warum Biodiversität so wichtig ist – auch für die Pharmabranche
NZZ | Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist für zukünftige pharmazeutische Innovationen entscheidend.