Infrastrukturentwicklung und -betrieb verursachen über 25 % des vom Menschen verursachten Biodiversitätsverlusts – sie zerschneiden Lebensräume, erschöpfen Ressourcen und verschmutzen terrestrische, Süßwasser- und Meeresökosysteme.
Der breite Anwendungsbereich von Infrastrukturen verstärkt ökologische Auswirkungen aus anderen Quellen wie dem Klimawandel, Veränderungen in der Land- und Meeresnutzung, der Ausbreitung invasiver Arten sowie der Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden. Da Infrastruktur viele verschiedene Akteure einbezieht – darunter Regierungen, Infrastruktureigentümer, Ingenieure, Bauunternehmen und Immobilienentwickler – ergeben sich einzigartige Chancen für Zusammenarbeit. Gemeinsam können diese Akteure Renaturierungsmaßnahmen mithilfe naturbasierter und hybrider Lösungen vorantreiben.
In einer gemeinsamen Publikation untersuchen BCG und Quantis, wie Akteure im Infrastrukturbereich den Wandel von der Schadensminimierung hin zu einem netto-positiven Umwelteinfluss durch naturbasierte Lösungen vollziehen können. Wir haben mehr als 45 Infrastrukturunternehmen weltweit befragt, um ihr Bewusstsein für die naturbezogenen Auswirkungen der Branche sowie ihren Reifegrad in Bezug auf Schadensminderung, Ökosystemrestaurierung und die Schaffung positiver Umweltergebnisse zu bewerten. Zentrale Erkenntnisse sind:
- 80 % konzentrieren sich auf die Reduzierung negativer Auswirkungen, aber nur 30 % setzen derzeit naturbasierte Lösungen um.
- Naturbasierte Strategien können mehr als den doppelten ROI im Vergleich zu herkömmlicher grauer Infrastruktur erzielen.
- Es wächst das Bewusstsein dafür, dass Renaturierungsmaßnahmen ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile schaffen – und dass Zusammenarbeit der Schlüssel dazu ist.