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Skalierbare Lebenszyklusanalyse von Lieferketten und Produktportfolio

Mit dem Ziel, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen, musste die erdbär GmbH – die in Berlin ansässige Tochtergesellschaft der Hero Group und Herstellerin von Bio-Snacks, Babynahrung und Cerealien – einen Corporate Carbon Footprint entwickeln, der sowohl die Unternehmensaktivitäten als auch die Lieferkette abdeckt, sowie Produkt-Carbon-Footprints für das Portfolio von über 150 Produkten aus zwei Marken. Das zertifizierte B-Corp-Unternehmen arbeitete mit Quantis zusammen, um strategische Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung zu erhalten. Unser Team entwickelte und implementierte ein skalierbares Modell zur Lebenszyklusanalyse, um den Unternehmensfußabdruck von erdbär sowie die CO₂-Fußabdrücke der Produkte zu berechnen.

Scalable life cycle assessment of supply chains and product portfolio

Herausforderung

Die erdbär GmbH ist seit 2016 ein zertifiziertes B-Corp und hat sich verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel sinnvoll verfolgen zu können, musste das Unternehmen zunächst den CO₂-Fußabdruck seines gesamten Produktportfolios bewerten und zentrale Verbesserungsbereiche identifizieren.

Als Handelsunternehmen hat die erdbär GmbH keine operative Kontrolle über die Produktionsprozesse. Daher ist es für das Unternehmen entscheidend, eng mit seinen Lieferanten zusammenzuarbeiten, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Aufgrund der Vielzahl an Lieferanten in ganz Europa – mit unterschiedlichen Rohstoffen und Produktionsprozessen – benötigte erdbär eine skalierbare Plattform, die in der Lage ist, Daten aus dem ERP-System zu analysieren und mit Lieferantendaten und -datenbanken zu verknüpfen. So kann erdbär die Transparenz seines CO₂-Fußabdrucks entlang der Lieferkette verbessern und zentrale Emissionsschwerpunkte identifizieren.

Lösungen

Quantis entwickelte gemeinsam mit erdbär ein umfassendes und skalierbares Lebenszyklusanalyse-Modell, indem die gesamte Lieferantenstruktur und der Warenfluss abgebildet sowie Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scopes 1, 2 und 3) erhoben und migriert wurden.

Mit der Analysesoftware Ecochain konnte Quantis eine integrierte Kosten- und CO2-Berechnung durchführen, die eine Analyse sowohl auf Unternehmens- als auch auf Produktebene ermöglichte. Quantis übernahm zunächst Artikelstammdaten und Rezepturen aus dem ERP-System und verknüpfte diese über Einkaufsdaten mit Modellen der Verarbeitungsprozesse der Lieferanten und Datenbankeinträgen zur Umweltintensität.

Unser Team führte anschließend eine Reihe von Workshops durch, um die Lieferkettenstruktur von erdbär zu analysieren sowie die Modelle zu planen und zu testen. Quantis schulte zudem relevante Ansprechpartner in Schlüsselbereichen bei erdbär – wie Lieferkettenmanagement und Verpackung – in der Anwendung der Software und der kontinuierlichen Weiterentwicklung.

erdbär ist nun in der Lage, die Analyse eigenständig jährlich mit neuen Daten zu aktualisieren und die ersten Lieferanten aktiv auf der Plattform einzubinden.

Dieses Projekt war eine der ersten größeren Anwendungen der innovativen Ecochain-Lösung in Deutschland. Durch die enge Zusammenarbeit mit Ecochain Technologies BV konnte ein skalierbarer Ansatz zur Abbildung der Lieferkette realisiert werden.

Quantis unterstützte uns dabei, unsere Lieferkette in eine Softwarelösung zu überführen, um unser Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Die skalierbare Funktion der Ecochain-Software hilft uns, konkrete Maßnahmen abzuleiten und Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität zu verfolgen. Mit der Implementierung von Ecochain parallel zu unserem ERP-System können wir erstmals wirksame Maßnahmen für unser gesamtes Produktportfolio, unsere Zutaten und Verpackungen ableiten und Verbesserungen Jahr für Jahr nachverfolgen.

Kim-Thore Paulsen, erdbär GmbH

Ergebnisse

Die gemeinsam mit Quantis entwickelte Lebenszyklusanalyse ermöglichte es erdbär erstmals, artikelspezifische CO₂-Fußabdrücke für das gesamte Portfolio zu berechnen und auf Basis der Ergebnisse gezielte Maßnahmen zur Emissionsreduktion abzuleiten. Die verbleibenden Emissionen in Scope 1 und 2 nach den ersten Optimierungen wurden durch Kompensationsprojekte ausgeglichen. Die Transparenz der Lieferkette (Scope 3) ermöglichte zudem Einblicke, welche Lieferanten bereits nahezu klimaneutral arbeiten und wo weiteres Reduktions- und Kompensationspotenzial besteht. erdbär rechnet damit, 2022 die ersten 100 % klimaneutralen Produkte auf den Markt zu bringen.

Um das festgelegte B-Corp-Ziel zu erreichen, erdbär bis 2030 klimaneutral zu machen, wurden bereits weitere Maßnahmen definiert:

  • Alle Lieferanten zur Nutzung der Ecochain-Plattform motivieren und anleiten
  • Die Datenbasis mit weiteren Primärdaten erweitern, um die Analysequalität zu verbessern
  • Den CO₂-Fußabdruck bereits in der Produktentwicklung berücksichtigen
  • CO₂-Reduktions- oder Kompensationsprojekte mit Lieferanten initiieren und daran mitwirken, um die Transformation voranzutreiben

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