SOFW Journal | Pflanzliche Öle, Extrakte und natürliche Pigmente sind längst kein Nischentrend mehr. Im Jahr 2023 importierte die EU rund 470.000 Tonnen pflanzlicher und ätherischer Öle im Wert von 2,2 Milliarden Euro. Doch diese wachsende Abhängigkeit ist gefährdet: Dürren, sich verschiebende Klimazonen, Bodenerschöpfung und der Rückgang von Bestäubern machen die Versorgung zunehmend unbeständig und teuer.
Auch der regulatorische Druck steigt. Rahmenwerke wie CSRD, ESRS, SBTN und TNFD verlangen inzwischen eine umfassende Berichterstattung über alle zentralen Treiber des Verlusts an Biodiversität. Gleichzeitig schaffen Initiativen wie EcoBeautyScore mehr Transparenz für Verbraucherinnen und Verbraucher, indem sie die Umweltleistung von Produkten sichtbar machen. Verpackungen rücken dabei ebenfalls stärker in den Fokus – einerseits als Ausdruck veränderter Konsumentenerwartungen, andererseits als Quelle unbeabsichtigter Umweltauswirkungen, wenn Marken auf biobasierte und kreislauffähige Materialien umstellen.
Eine gemeinsame Analyse von Quantis und BCG zeigt, dass naturbezogene Risiken allein zwischen 7 und 15 Prozent des operativen Gewinns bedrohen könnten. Das unterstreicht, wie dringend Unternehmen ihre Strategien in Beschaffung, Produktion und Berichterstattung neu ausrichten müssen.
Natalia Trunova, Lead für Cosmetics + Personal Care und Pharma bei Quantis Germany, erläutert, warum es für Kosmetikunternehmen entscheidend ist, die Natur fest in ihre Geschäftsstrategien zu integrieren.
