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Balanceakt: Zwischen schnellem Handeln und bewusster Planung im Klima- und Naturschutz

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Balanceakt: Zwischen schnellem Handeln und bewusster Planung im Klima- und NaturschutzBalanceakt: Zwischen schnellem Handeln und bewusster Planung im Klima- und Naturschutz

Der Druck, im Bereich Klima und Natur zu handeln, war noch nie so hoch. Doch im Wettlauf um Ergebnisse ist es leicht, Aktion mit tatsächlicher Wirkung zu verwechseln.

Als Inspiration dafür können wir das Faultier nehmen, dessen Welttag vor Kurzem gefeiert wurde. Oft als langsam wahrgenommen, ist jedoch sein Tempo Ausdruck von Präzision: Es bewegt sich, wenn es notwendig ist, spart Energie und passt sich perfekt an seine Umgebung an. In der Nachhaltigkeit können wir von diesem Rhythmus lernen. Die bevorstehenden Herausforderungen erfordern Dringlichkeit, doch echter Fortschritt hängt von Absicht ab – davon, sich die Zeit für Analyse zu nehmen, zu verstehen, Prioritäten zu setzen und dort zu handeln, wo es wirklich zählt.

Bei Quantis Germany, einem Unternehmen der BCG, unterstützen wir Organisationen dabei, dieses Gleichgewicht zu finden. Da sich die Nachhaltigkeitslandschaft mit beispielloser Geschwindigkeit entwickelt, ist es unsere Aufgabe, Klarheit und Fokus zu schaffen, indem wir wissenschaftliche Erkenntnisse in Strategien übersetzen, die wirkungsvolle und messbare Ergebnisse liefern. In den kommenden Monaten werden Quantis-Experten eine Reihe von Erkenntnissen speziell für deutsche Unternehmen teilen. Das erste Thema: Wie Unternehmen Resilienz stärken, indem sie Klima- und Naturrisiken in ihre Entscheidungen einbeziehen.

Die Kosten des Nichthandelns

Die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels werden zunehmend sichtbar. Laut einer Studie der European Environment Agency wurden im Jahr 2024 die gesamten direkten wirtschaftlichen Kosten klimabedingter Ereignisse in der EU auf 40,4 Milliarden Euro geschätzt. Nach Schätzungen der Agentur war weniger als 20 % dieser Summe versichert. Die höchsten Verluste wurden laut der Studie zwischen 1980 und 2024 in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien verzeichnet.

Eine aktuelle Studie der Universität Mannheim zeigt, dass Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen, die die EU diesen Sommer trafen, kurzfristige wirtschaftliche Verluste von mindestens 43 Milliarden Euro verursachen werden – ohne die Waldbrände, die in Europa einen neuen Höchststand erreichten, sowie Hagel – und Windschäden zu berücksichtigen.

Viele Unternehmen konzentrieren sich jedoch nach wie vor nur auf Klimarisiken wie extreme Wetterereignisse, ohne die naturbezogenen Risiken zu berücksichtigen, die diese Herausforderungen verstärken. Ein Beispiel ist der Rückgang der Ernteerträge durch verschlechterte Bodenqualität oder fehlende Bestäuber, eine entscheidende, aber oft übersehene Dimension der Resilienz. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) betont, dass über die Hälfte des globalen BIP von der Natur abhängt. Die Bewältigung dieser miteinander verknüpften Risiken ist daher von hoher Bedeutung.

Und die deutschen Unternehmen?

Deutschland hat frühzeitig eine nationale Anpassungsstrategie eingeführt und erreichte im Dezember 2024 einen Meilenstein mit der ersten deutschen Klimaanpassungsstrategie, die messbare Ziele für die Klimaanpassung festlegt.

Klimabedingte Ereignisse haben deutsche Unternehmen deutlich getroffen. Die Überschwemmungen 2021 führten bei 28.000 Unternehmen zu Sachschäden und Betriebsunterbrechungen. Niedrigwasser im Rhein verursachte Lieferkettenstörungen und steigende Kosten. Das Umweltbundesamt warnt, dass Wasserknappheit zunehmend zu erheblichen Ernteausfällen in der Landwirtschaft führt.

Mit den richtigen Werkzeugen und Methoden lassen sich Risiken jedoch vorhersagen, planen und managen. Quantis-Experten haben Verfahren entwickelt, um zu erkennen, wo Risiken am wahrscheinlichsten auftreten und welche finanziellen Konsequenzen zu erwarten sind.

Klima und Natur in die Strategie integrieren

Risikobewertung sollte nicht länger als reine Compliance-Aufgabe betrachtet werden, sondern als strategisches Instrument zur Stärkung der Resilienz und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Immer mehr deutsche Unternehmen erkennen diese Realität und ergreifen fundierte, wissenschaftlich gestützte Maßnahmen.

Die Experten von Quantis helfen dabei, vom Bewusstsein zur Aktion zu gelangen. Mithilfe unserer wissenschaftlich fundierten Methoden können Unternehmen die Bereiche mit den größten klima- und naturbezogenen Risiken identifizieren, und Aktivitäten im Unternehmen und der Lieferkette zu bestimmen und zu priorisieren.

Mit Blick auf das Jahr 2026, werden diejenigen Unternehmen an der Spitze sein, die Klima und Natur konsequent in ihre Kernstrategie integrieren.

Beteiligen Sie sich an der Diskussion. Lassen Sie uns darüber sprechen, wie strategisches Denken sinnvolle Auswirkungen beschleunigen kann.

Kontakt

Sophie Herrmann
Managing Director, Quantis Germany
herrmann.sophie@quantis.com

Nicolas Loz de Coëtgourhant
Climate + Nature Lead, Quantis Germany
loz.nicolas@quantis.com

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Author(s):

  • Managing Director, Quantis Germany

    Sophie Herrmann

  • Climate + Nature Lead, Quantis Germany

    Nicolas Loz de Coëtgourhant