Die planetaren Grenzen

Ein ganzheitliches Konzept zur Bewertung naturbezogener Risiken und Beschleunigung eines nachhaltigen Unternehmenswandels

Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen hat nicht nur Auswirkungen auf das Klima. Viele Unternehmen sind bei der Beschaffung von Rohstoffen und der Erbringung von Ökosystemleistungen auf weitere Erdsysteme angewiesen. 

Wir bei Quantis ermutigen deshalb unsere Kunden, die planetaren Grenzen bei der Ausrichtung ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu berücksichtigen. Dadurch lassen sich Umweltziele schneller erreichen und wichtige Geschäftsrisiken reduzieren. Zudem wird in einem sich wandelnden Umfeld eine solide Grundlage für den Erfolg von Unternehmen geschaffen.

Was ist mit dem Begriff „planetare Grenzen“ gemeint?

Das Konzept der planetaren Grenzen wurde 2009 von Johan Rockström vom Stockholm Resilience Centre entwickelt. Es zeigt auf, welche Prozesse die Stabilität und Belastbarkeit der Erdsysteme regulieren und welche Grenzwerte eingehalten werden müssen.

Das Konzept liefert einen wissenschaftlich fundierten Ansatz und verdeutlicht, wie menschliche Aktivitäten ohne Überschreitung der Kapazitäten unserer Erde ablaufen können. Ziel ist es, eine Destabilisierung der Prozesse zu vermeiden, die das empfindliche Gleichgewicht und die Belastbarkeit des gesamten Erdsystems regulieren. Die planetaren Grenzen gelten heute in sechs der neun Dimensionen bereits als überschritten. 

Da alle Erdsysteme eng miteinander verbunden sind, können ökologische Herausforderungen nicht isoliert angegangen werden. Unternehmen benötigen einen ganzheitlichen, integrierten Ansatz, der alle neun planetaren Grenzen berücksichtigt. Nur so können sie belastbarer werden, einen echten, systemischen Wandel bewirken und eine planetare Wirtschaft zum Wohle von Mensch, Planet und Unternehmen schaffen.

Beratung zu den planetaren Grenzen
Die planetaren Grenzen, das ideale Konzept für Unternehmen

Warum das Konzept der planetaren Grenzen die ideale Lösung für unternehmerisches Handeln ist

Viele Unternehmen konzentrieren sich bei ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen fälschlicherweise ausschließlich auf das Klima. Alle Erdsysteme sind von Natur aus miteinander verbunden. Der Klimawandel kann viele andere Systeme (z. B. Wasser, biologische Vielfalt und Boden) beeinflussen und umgekehrt. Legen Unternehmen ihr Augenmerk allein auf das Klima, werden sie nicht viel erreichen. Denn sie sind einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt.

Das Konzept der planetaren Grenzen liefert einen ganzheitlichen Blick auf die Problematik. Es beschränkt sich nicht auf ein oder zwei Bereiche, da dies zu Zielkonflikten und anderen unbeabsichtigten Folgen führen könnte. Durch die Berücksichtigung aller neun Grenzen können Unternehmen sinnvolle Veränderungen zum Vorteil Ihres Unternehmens und der Erde auf den Weg bringen.

Warum Unternehmen innerhalb der planetaren Grenzen agieren sollten

Es geht darum, den Planeten zu schützen und gleichzeitig einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Unternehmen, die die planetaren Grenzen bei der Bewertung ihrer Auswirkungen und Abhängigkeiten sowie bei der Festlegung und Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsinitiativen und -ziele berücksichtigen, sind in der Lage:

  1. physische, Reputations-, Übergangs- und haftungsrechtliche Risiken zu mindern;
  2. Kosten zu reduzieren;
  3. externe Unsicherheiten auf ein Minimum zu beschränken;
  4. den Geschäftsbetrieb besser zu kontrollieren;
  5. die Außenwirkung zu optimieren.
Beratung zu den planetaren Grenzen

Wenn sich Unternehmen aus ihren Abhängigkeiten befreien, halten sie unsicheren Zeiten besser stand und sind physischen und Übergangsrisiken weit weniger ausgesetzt. Darüber hinaus verschaffen sie sich bei der Erfüllung neuer nationaler und internationaler Ziele und Vorschriften einen Vorsprung. Sie gewinnen durch die definierten, wissenschaftlich fundierten Ziele an Glaubwürdigkeit und beugen Reputationsrisiken wie Greenwashing-Vorwürfen oder Rechtsstreitigkeiten vor. 

Probleme werden dadurch anders betrachtet und flexibler angegangen, wodurch sich wiederum neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Mit diesem Konzept sichern sich Unternehmen eine Vorreiterrolle. Zudem lassen sich Ideen besser umsetzen. Durch die Stärkung des Verbrauchervertrauens und die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle, die Umsatz und Ressourcenverbrauch voneinander trennen, gewinnen sie Marktanteile gegenüber Mitbewerbern.

Wie Quantis helfen kann

Der Wechsel zum Konzept der planetaren Grenzen zieht zahlreiche Konsequenzen mit sich. Er erfordert ein Umdenken und grundlegende Änderungen des Geschäftsmodells, damit die Unternehmen einen Beitrag zu einer Wirtschaft leisten, die die Natur schützt. Quantis unterstützt seine Kunden dabei, Nachhaltigkeit in ihr Geschäftsmodell zu integrieren und ihre Geschäftsaktivitäten an den planetaren Grenzen auszurichten.

Im Jahr 2022 wurde Quantis von der Boston Consulting Group (BCG) übernommen. In enger Zusammenarbeit mit BCG unterstützen wir unsere Kunden bei der Bewertung, Planung und Umgestaltung ihres Geschäftsmodells. Dadurch können sie im Einklang mit der Natur wirtschaften und innerhalb der planetaren Grenzen agieren. Wir begleiten unsere Kunden bei ihrer Transformation zu mehr unternehmerischer Nachhaltigkeit mit drei Maßnahmen:

Bewerten_Kreis_Blau@3x

Erfassung und Bewertung der Ausgangssituation und Festlegung von Zielen:

In Zusammenarbeit mit unseren Kunden ermitteln unsere Fachleute sowohl Umweltauswirkungen als auch Abhängigkeiten. Unter Berücksichtigung von Konzepten wie dem integrierten Leitfaden für wissenschaftsbasierte Ziele für die Natur des Science Based Targets Network (SBTN) ermitteln wir die wichtigsten Kennzahlen und aktuellen Ausgangswerte. So erarbeiten wir eine Nachhaltigkeitsstrategie mit erreichbaren, sinnvollen Zielen.

Planen_Kreis_Orange@3x

Entwicklung einer Strategie mit klaren Handlungsschwerpunkten, die sowohl Umwelt- als auch Geschäftsrisiken reduzieren:

Sobald die Voraussetzungen geschaffen sind, helfen wir den Unternehmen,
1) ihre Auswirkungen zu verringern und Abhängigkeiten möglichst zu vermeiden;
2) ihr Geschäftsmodell sowie ihre Verfahren und Produkte so anzupassen, dass sie sowohl Umweltrisiken verringern als auch die Unternehmensleistung steigern;
3) nachhaltige Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen, die den Mehrwert steigern und Umweltrisiken in Chancen verwandeln.

Transformieren_Kreis_Gelb@3x

Schaffung einer angemessenen Unternehmensstruktur zur Unterstützung eines nachhaltigen Wandels und Lösungen im Einklang mit der Natur:

Bei unserer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden stimmen wir uns mit Regierungsbehörden, Organisationen und Gemeinschaften ab. Dadurch können wir fundiertes Fachwissen im Hinblick auf den Aufbau von Fähigkeiten, beispielsweise in den Bereichen Risikomanagement, Finanzanalyse und Monitoringtools, vermitteln.

Wir sind Ihr Full-Service-Partner auf diesem Weg. Unsere Fachleute auf den Gebieten Strategie, LCA, und Kommunikation stehen Ihnen mit ihrem Sachverstand auf jeder Etappe des Weges mit Rat und Tat zur Seite.

Was ist mit dem Begriff „planetare Grenzen“ gemeint?

Die planetaren Grenzen beschreiben die Belastungsgrenzen, die der Mensch nicht überschreiten darf, da er sonst abrupte oder unumkehrbare Umweltveränderungen verursacht. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die neun Grenzen, wobei die überschrittenen Grenzen mit einem Sternchen gekennzeichnet sind.

  1. Klimawandel* → die kurz- und langfristigen Veränderungen der globalen Temperatur- und Wetterverhältnisse 
  2. Süßwassernutzung* → Ressourcenverknappung aufgrund von Störungen des Wasserkreislaufs, Wasserverschmutzung und nicht nachhaltiger Ressourcennutzung
    a) Grünes Wasser* → Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit und Verdunstung
    b) Blaues Wasser → Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen und Grundwasser
  3. Ozonverlust in der Stratosphäre → die Zerstörung und Ausdünnung der Ozonschicht
  4. Aerosolgehalt der Atmosphäre → die Luftverschmutzung und ihre Auswirkungen auf die Menschen und Ökosysteme
  5. Versauerung der Meere → die erhöhte Aufnahme von Kohlendioxid in den Ozeanen, wodurch Kohlensäure gebildet wird, die die Meeresökosysteme erheblich beeinträchtigt
  6. Biochemische Flüsse* → der übermäßige Gebrauch von Stickstoff und Phosphor, der die verschiedenen Kreislaufsysteme der Erde stört
  7. Landnutzungsänderung* → die Umwidmung von Wäldern, Feuchtgebieten und Grasland in Gebiete, die von Menschen genutzt und ausgebeutet werden können
  8. Neue Substanzen und modifizierte Lebensformen* → sowohl vom Menschen geschaffene als auch natürlich vorkommende toxische und langlebige Stoffe, die schädliche geophysikalische und biologische Auswirkungen auf die Erde haben
  9. Intaktheit der Biosphäre* → Erhalt der biologischen und genotypischen Vielfalt sowie des Artenreichtums zum Schutz vor lokalem und globalem Aussterben zur Sicherstellung der Integrität der Ökosystemleistungen; auch bekannt als Biodiversitätsverlust
    a) Die Aussterberate (E/MSY) → gibt an, welcher Anteil der Biokapazität der Erde zur Unterstützung menschlicher Aktivitäten genutzt wird
    b) Der BII (Biodiversity Intactness Index) → gibt an, inwieweit Ökosysteme ihre ursprüngliche biologische Vielfalt infolge menschlicher Aktivitäten verloren haben
Was ist mit dem Begriff „planetare Grenzen“ gemeint